Stadt Eltville definiert Regeln für GC

Vor etwas mehr als einem Jahr war der Aufschrei in der Geocaching Szene groß: Die Stadt Eltville hatte Geocaching in bestimmten Waldgebieten verboten und die darin versteckten Dosen archivieren lassen.

Blogartikel dazu:

Die Gründe für einen Geocaching Sperrbezirk sind durchaus nachvollziehbar, denn oft genug bedeutet ein Geocache im Wald einen massiven Eingriff in die Umgebung. Das weniger durch den Cache selbst, sondern viel mehr durch die Cacher. Es entstehen Trampelpfade, teilweise wird die Flora drum herum nachhaltig geschädigt. Das trifft vor allem auf stark frequentierte Caches zu, oder solche die in besonders sensiblen Gebieten liegen. Es gab und gibt auch Fälle, da darf man getrost am gesunden Menschenverstand des Owners zweifeln.

All dies trägt natürlich nicht dazu bei, dass Geocaching immer im besten Licht erscheint.

Regionale Regeln

In verschiedenen Regionen wurden von verantwortlichen Behörden schon eigene Regeln erlassen, in deren Rahmen Geocaching erlaubt ist. Soweit mir bekannt, waren die Landesforsten Niedersachsen die ersten, die konkrete Leitlinien für naturverträgliches Geocaching erstellt haben. Darüber haben wir auch letztes Jahr schon geschrieben.

Nun wurde bekannt, dass die Stadt Eltville, unter Einbeziehung lokaler Geocacher, auch Regeln für das Geocaching auf der Gemarkung der Stadt definiert hat. Die Ähnlichkeit zu dem was in Niedersachsen an Regeln für GC erarbeitet wurden ist dabei nicht zu übersehen. Allerdings, und hier kommt wieder der gesunde Menschenverstand ins Spiel, könnte man darauf auch von selbst kommen.

Kurz vor dem MEGA Switzerland in Frauenfeld im Kanton Thurgau, wurde auch von der dortigen Forstverwaltung ein Flyer mit Verhaltensregeln für ein naturvertägliches Geocaching (PDF) herausgegeben.

Geocaching ist in den öffentlichen Verwaltungen ein Thema und wird von den naturnahen Behörden zwar meist kritisch, jedoch nicht durchweg ablehnend betrachtet.

Wird Geocaching generell reguliert?

Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Fakt ist, dass Geocacher bisher nur schwach organisiert sind und dementsprechend (fast) keine Lobby haben. Ob die Geocaching Vereine, die vielerorts schon gegründet wurden, daran etwas ändern muss sich zeigen. Andere Outdoor Sportarten sind da deutlich „aggressiver“ unterwegs, z. B. die Mountainbiker die Änderungen im Waldgesetz herbeiführen wollen um die 2-m-Regel für Waldwege aufzuheben.

Wie auch immer, mittlerweile nutzen schon einige Gemeinden die Möglichkeit bestimmte Gebiete für Geocaching zu sperren und teilen dies Groundspeak mit, d. h. die Reviewer setzen die Verbote für geocaching.com auch durch. Solche Verbote gelten natürlich auch für andere Plattformen, denn selbstverständlich gibt es auch für Geocacher keinen rechtsfreien Raum. Jedenfalls werden immer dann Regelungen erlassen oder verschärft, wenn die Selbstkontrolle nicht funktioniert und oder die gesellschaftliche Akzeptanz in Frage gestellt ist. Das wiederum liegt an uns selbst.

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3 Antworten

  1. Mixi sagt:

    Es wird immer wichtiger das wir uns organisieren in Form von Vereinen. Es gibt bereits einige Bundesländer die einen Geocaching Verein haben z.B Thüringen, Bayeren, Rheinlandpfalz. Der Geocacher an sich, möchte aber frei und unabhänging von Vereinen sein. Das ging solange, wie es nur wenige tausend von uns gab, aber täglich werden mir mehr. Jedes Spiel braucht Regeln. Eigendlich gibt es bereits genügende Regeln durch GC.com. Die Behörden sehen halt einzelne Negativfälle die öffentlich werden und haben dann Handlungsbedarf. Dann werden die entsprechenden Interessesgruppen zusammengerufen und einen Lösung gesucht. Dabei fehlen fast immer die Geocacher, da sie nicht als Verein organisiert sind und es dadurch selten Ansprechspartner gibt. Es liegt an uns dies zu ändern, es kommt nur drauf an was mir daraus machen. Wer nichts macht, darf sich später nicht beschweren, so ist das Leben. Gruß Mixi

  2. Mit der Zunahme der Anzahl von Geocaches in Deutschland werden in der Zukunft vermutlich auch weitere Gemeinden oder Regionen sich über das Geocaching in ihren Gemarkungsgrenzen Gedanken machen (müssen).

    Von offenen, konstruktiven, zielführenden Gesprächen mit örtlicher Geocacher-Szene bis hin zu konsequentem Abblocken von Gesprächsangeboten und Geocaching-Verboten in Verordnungen gibt es bereits alles.

    Nicht umsonst weisen wir auf die Möglichkeit des Austausches und der Vernetzung hin.

    Unser kürzlich gestartetes Wiki dazu unter

    http://www.geocaching-dialog.de

    soll ein Baustein dafür sein, um zum einen die Sensibilisierung voranzutreiben und andererseits auch sichtbar zu machen, dass es den Geocacher_innen nicht egal ist, was in Stadt, Feld, Wald und Flur in Verbindung mit der Freizeitbeschäftigung Geocaching passiert.

    Vielleicht mögt Ihr noch Aspekte und Ideen im Wiki beisteuern. Schaden kann das nicht, denke ich.

    Beste Grüße
    Jörg

  1. 25. Mai 2014

    […] Nach etwa einem Jahr, kommt wieder Bewegung in die Geocachingwelt in Eltville (Berichte gab es damals bei Spike05 und Longroad. Offenbar bewegen sich hier die Stadtoffiziellen und die Geocacher aufeinander zu – so berichtet jedenfalls die Website Geocaching in Baden. […]