Zu Fuß über die Alpen – Tag 7 – Ziel Meran erreicht

Nach einem ausgiebigen Frühstück mit deftigem Speck und Käse in der alten Stube mussten wir unsere Unterkunft leider wieder verlassen.

Anders als viele E5-Wanderer beendeten wir unsere Tour nicht im Schnalstal, sondern wir wollten unser Ziel Meran vor Augen haben, wenn wir in den Bus einsteigen. So machten wir uns auf den Weg zum Einstieg in den Meraner Höhenweg. Gleich zu Beginn konnten wir noch einige wunderschöne Ausblicke auf das malerisch unter uns gelegene Dorf Katharinaberg genießen.

Unser Weg zog sich anfangs an den Hängen des Schnalstal entlang und wechselte dann unmerklich ins Etschtal. Immer wieder hatten wir atemberaubende Aussicht auf das uns zu Füssen liegende Tal, die hinter uns liegende Zentralalpen und sogar die Dolomiten könnten wir schemenhaft in der Ferne erkennen
Immer wieder wechselte sich der schmale Pfad mit asphaltierten Strecken ab, wenn wir einen der vielen kleinen Weiler passierten. Oft standen wir unvermittelt vor uralten Gehöften oder auch kleinen Kapellen direkt am Wegesrand.

Nach gut drei Stunden und 10km Wegstrecke gönnten wir uns eine kleine Pause mit einer Brotzeit. Viel zu gemütlich war es hier auf der Terrasse und aus die kleinen Pause dehnte sich dann auf eine Stunde aus. Dies war aber auch nötig! Lag doch vor uns unsere heutige Herrausforderung: das Tal der 1000 Stufen! Ein schmaler Weg, teils in den Fels geschlagen, teils mit Eisenleitern versehen und mit zwei spektakulären Hängebrücken! Hier wurde nochmals unsere Trittsicherheit gefordert und unsere Kondition bis an die Grenzen beansprucht. Gefühlt mussten wir fast 2000 Stufen bewältigen, bis wir endlich wieder einen “normalen” Wanderpfad unter den Schuhen hatten.

Kaum hatten wir die Stufen hinter uns gelassen, sahen wir das erste Mal Meran vor uns liegen. Von hier an ging alles sehr schnell. In kurzer Zeit hatten wir bei Giggelberg die Texelbahn erreicht, die uns ins 900 m unter uns liegende Etschtal nach Partschins bringen sollte – diesen Abstieg wollten wir uns nicht mehr antun. In Partschins angekommen mussten wir nur noch eine kurze Strecke zur Bushaltestelle laufen, wo uns der Linienbus nach Meran brachte
Zu fünft waren wir vor einer Woche in Oberstdorf gestartet und zu fünft standen wir jetzt in Meran am Bahnhof! Für alle von uns ein riesiger Erfolg!

Gisela – kurz vor der Tour kamen ihr doch noch Zweifel – kam in Meran an!
Elke – teilweise belastet durch ihr Asthma – kam in Meran an!
Christian – hatte noch nie eine Tour in dieser Größe gemacht und wollte eigentlich nicht auf den Similaun – kam in Meran an!
Nico – mit 15 Jahren unser jüngster, lief uns in den letzten Tagen immer vorraus – kam in Meran an!
Zu guter Letzt: ich … da ich die Strecke schon im vorigen Jahr gelaufen bin, wusste ich zumindest, was auf mich zukam. Am Meisten freut mich, das alle meine vier “Schützlinge” wohlbehalten und unbeschadet in Meran angekommen sind! Das ist keine Selbstverständlichkeit!

Etappe: 17 km – 5:30 h – 780 m Anstieg – 1300 m im Abstieg

Wandern: Die 1.000 Stufen-Schlucht – 9km – Bergwelten
Anspruch: mäßig – Dauer: 03:45 h – Aufstieg: 450m – Wandern mit Einkehrmöglichkeit

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