Mehr Events, weniger Caches
Gestern hat Kati1988 in ihrem Blog eine Betrachtung mit der These „mehr Events, weniger Caches“ für Berlin veröffentlicht, und dies an Hand von Zahlen belegt. Da ich für Baden-Württemberg schon länger ähnliche Gedanken hege, hat mich Katis Artikel dazu gebracht der Sache ebenfalls nachzugehen.
Subjektiver Eindruck vs. Zahlen
Der subjektive Eindruck ist, dass die Zahl der Events auch im „Ländle“ stetig gestiegen ist, was sicher auch den Souvenir-Aktionen des GeocachingHQ zu verdanken ist. Eine erhöhte Anzahl von Meet & Greet-Events wie in Berlin, lässt sich hier allerdings nicht feststellen. Gerade mal 7 von diesen Events sind in 2018 gelistet, gemessen an der Gesamtzahl von 906 Events, kann man das vernachlässigen. Allerdings werden die 958 Events von 2017 wohl nicht mehr übertroffen, d. h. auch hier ist der Scheitelpunkt überschritten und die Zahl der Events dürfte in den nächsten Jahren wieder zurückgehen. Ob das so eintrifft werden wir sehen, bei der Zahl neuer Caches ist es schon seit vielen Jahren so, genauer gesagt seit 2011, dass die kontinuierlich weniger werden.
Was zugenommen hat, ist die Zahl der CITOs, während es 2015 noch 29 Cache In – Trash Out Events veranstaltet wurden, waren es heuer schon 48. Begünstigt wird diese Entwicklung nicht nur durch mittlerweile zwei Souvenir-Aktionen pro Jahr, sondern auch durch mehr Vielfalt bei den Themen. Während es früher, mehr oder weniger, reine Müllsammelaktionen waren, werden heute z. B. auch Pflanzaktionen im Rahmen von CITOs durchgeführt. Erfreulicherweise gibt es hier auch verstärkt Kooperationen mit Naturschutzorganisationen auf lokaler Ebene.
Doch zurück zur nackten Statistik. Wie in obiger Grafik zu sehen nimmt die Zahl der veröffentlichten Caches seit 2011 stetig ab, und die Anzahl der Events ist bis 2017 stetig gestiegen. Die Entwicklung ist ähnlich der in Berlin, nur dass in Baden-Württemberg als Flächenland nach wie vor ein Vielfaches mehr Caches versteckt als Events veranstaltet werden.
Es ist logisch, dass der Anteil der Events steigt wenn insgesamt immer weniger Caches aber mehr Events veröffentlicht werden. In Baden-Württemberg liegt der Anteil der Events dieses Jahr bei etwa 13%, in Berlin über 30%. Wie schon erwähnt kann man diese Zahlen nicht direkt vergleichen, denn Berlin ist kein Flächenland und hat mit 5 Caches / km2 eine wesentlich höhere durchschnittliche Cachedichte als Baden-Württemberg mit 1,4 Caches / km2.
Vielleicht fühlen sich ja noch andere KollegInnen der schreibenden Zunft bemüßigt und untersuchen die These „Mehr Events, weniger Caches“ auch für andere Bundesländer.
Update vom 3.12.2018
Mit Stand 30.11.2018 hat Baden-Württemberg in 2018 mittlerweile 996 Events. D. h. es sind doch nochmal mehr geworden als in 2017 und somit ist meine Schlussfolgerung im zweiten Absatz falsch 😉 . Möglicherweise werden ja auch noch 1000.
Interessant. Ich mag solche Zahlenspielereien.
Und natürlich ja: Groundspeak hat ein Interesse daran, die Geocacher zu socializen, das kurbelt letztlich den Umsatz an.
Ich wäre vorsichtig mit der Prognose der Eventzahlen – noch steht und die Weihnachtsmarktzeit bevor.
Es kommen keine 50 Events mehr 😉
Röbü hat diese These vor einigen Monaten schon mit Fokus auf Multis schon einmal überprüft, mit dem selben Ergebnis Es ist interessant, aber nicht wirklich verwunderlich, da viele Cacher einfach – man kann es nicht anders sagen – stinkefaul sind. Alles, was mehr als 100 Meter Fußweg bedeutet, wird ignoriert. Da passen Events natürlich hervorragend, um die eigene „Fund“serie fortzuführen. Events sind verkehrsgünstig gelegen, man macht sich nicht die Hände schmutzig, ja, man muss nicht einmal vor Ort sein.
Und T5 ist auch kein Problem 😎
Den Eindruck hab ich auch schon seit ein paar Jahren. Schön, dass es da mal eine Statistik gibt.
Interessant wäre noch eine Untersuchung, wie sich Teilnehmerzahlen im Allgemeinen oder auch die Eventkategorien an sich (Stammtisch/Flashmob/Wanderevent/Cacher-aus-X-trifft-sich-in-Y usw.) entwickelt haben.
Kurze Blitzstatistik für den Großraum Hamburg: In den letzten 30 Tagen gab es 160 Publishs, davon 40 Events, also genau 25%
Ja, ich denke auch in den Stadtstaaten ist der Anteil an Events deutlich höher. Das korreliert ja mit Berlin.
In Bayern ist der Verlauf fast analog dem in Baden-Württemberg: seit 2011 geht die Zahl der Caches zurück und die Zahl der Events pro Jahr steigt. In 2018 beträgt der Anteil der Events knapp 15%.