Geocaching und Natur(schutz)

Im Zusammenhang mit Geocaching wird oft  auch die Nähe zur Natur propagiert, und vor allem Caches im ländlichen Raum oder außerhalb der Stadt werden als Naturerlebnis dargestellt. Das stimmt natürlich in der Regel, doch manchmal stehen Naturerlebnis und Naturschutz nicht im Einklang.

Das fängt damit an, dass oft genug einfach irgendwelche Dosen möglichst weit weg von Wegen in den Wald “geworfen”  werden und bei der Einmessung der Koordinaten geschlampt wird. In der Folge pflügen Horden von Geocachern Flächen von mehreren hundert Quadratmetern auf der Suche nach dieser Dose um. Das sieht dann ungefähr so aus wie der Spielplatz einer Horde Wildschweine.

Flurschaden einer Schwarzkittelrotte

Ihr findet ich übertreibe? Schon, aber nicht sehr. Ich will mich in diesem Artikel auch weniger über Sinn und Unsinn mancher Verstecke auslassen, das würde jetzt den Rahmen sprengen und ist auch nicht die Intention dieses Beitrags.

Es wäre halt meines Erachtens viel schöner, wenn sich Cacheowner im Vorfeld Gedanken darüber machen welche Auswirkungen ein Cache auf die nähere Umgebung haben kann. Vor allem bei stark frequentierten Caches entstehen sehr schnell die sogenannten Cacherautobahnen und das ist dann eine Veränderung die durchaus das Interesse von Nichtcachern bewirkt und ggfs. sogar Konfliktpotenzial birgt. Die Gedankengänge vor dem Auslegen eines Caches sollten also vorher auch mögliche Folgen beleuchten, oder wie es sich in den verschiedenen Jahreszeiten verhält. Vor allem Laubwälder sehen im Winter völlig anders aus als im Sommer.

Ein ander Punkt, für mich ein absolutes No Go, ist es einen Cache nicht zu plflegen oder nicht mal nachzusehen was los ist wenn DNF- oder NM-Logs kommen und diesen stattdessen einfach zu archivieren. Ich habe es selbst schon erlebt, dass die Dosen, oder Reste davon, danach immer noch zu finden sind. Dann allerdings handelt es sich um Müll, und es ist nicht nachvollziehbar diesen nicht einzusammeln bzw. zu entfernen.

Schließlich hört und liest man auch immer wieder von Fällen in denen sich Owner und Reviewer darüber streiten ob ein Cache an einer bestimmten Stelle sein darf oder nicht. Dem kann man ganz leicht aus dem Weg gehen indem man sich gründlich informiert, denn der Reviewer kennt die örtlichen Gegebenheiten nicht und kann nur objektive Maßstäbe anhand der ihm zur Verfügung stehenden Inormationen und Hilfsmittel anlegen.

So gelten für die verschiedenen Arten von Schutzgebieten auch unterschiedlich strenge Regelungen, die sich aus den jeweils geltenden Verordnungen und Bestimmungen  ableiten. In diesem Zusammenhang ist es gut zu wissen ob sich die Cachelocation möglicherweise in einem Schutzgebiet befindet und welcher Art Schutzgebiet.

In Deutschland sind alle Schutzgebiete zentral erfasst und das Bundesamt für Naturschutz stellt dazu umfassende Informationen zur Verfügung.

Mit dem Kartenbetrachter des Bundesamtes für Naturschutz lässt sich leicht überprüfen ob ein Cache möglicherweise an einer Stelle liegt die besonders sensibel ist. Außerdem kann man sich mit diesen Karten generell einen guten Überblick über die verschiedenen Arten von geschützen Gebieten verschaffen und das auch mal auf sich wirken lassen.

Bei Cacher-Kollegen in OWL hab ich einen Link auf einen interessanten Artikel gefunden.

Wenn wir alle die Natur nicht nur erleben wollen sondern sie auch respektieren, haben wir letztlich alle viel mehr davon, mehr Erleben und mehr Natur.

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