Geocoinfest Europe 2016 Berchtesgaden: ATTENDED

Als letztes Jahr die Wahl für das nächste Geocoinfest auf Berchtesgaden fiel, ahnte ich nicht, welch grandioses Wochenende bevorstehen würde. Wer noch nie diese Region besucht hat, dem wird das Herz aufgehen, wenn er diesen wunderschönen Ort in seiner dramatischen Bergkulisse besuchen darf. Die verschiedenen Events rund um das eigentliche Mega führten zu  den Attraktionen der Umgebung und machten somit das Geocoinfest zu einem Cacherhighlight vom Feinsten. Viele Eventbesucher nutzten  bereits die ganze Woche, um die wunderschöne Gegend zu genießen.

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Der Wetterputzer begrüßt beim Welcome Event

Ich war froh, dass ich bereits am Donnerstag anreisen und somit bereits beim Welcome Event dabei sein konnte. Über 200 Geocacher und Coinverrückte trafen sich im urigen Hofbräuhaus – eine Location die wohl gewählt war. Der Wetterputzer, alias Wolfgang Lederer, lies es sich nicht nehmen, nahezu jeden Gast persönlich herzlich in Empfang zu nehmen – natürlich in zünftiger Lederhose. Wolfgang ist gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Martina Heidger (Cache-Corner) der Hauptorganisator des Geocoinfestes. Als gebürtiger Berchtesgadener bereitete es ihm sichtlich Freude, den Gästen seine schöne Heimatregion zu präsentieren.

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Unter dicken Umarmungen und großem Hallo begrüßte sich die Coinergemeinschaft. Zünftiges Essen und bayrische Musik rundeten das Begrüßungsevent ab.

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Doppel-Event im Salzbergwerk und Kehlsteinhaus

Was wäre Berchtesgaden ohne den Besuch des berühmten Salzbergwerks? Dieser Ansicht waren auch Bryan Roth, Annie Love und Chris Ronan vom Geocaching HQ. Die erste Dose beim Event am Freitag konnten wir gemeinsam suchen und auch eine Coin tauschen. Danach ging es ans Ausstaffieren für den Bergwerksbesuch, der in ordentlicher Bergmannskluft erfolgte.

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Hoch beeindruckend war die Fahrt auf der kleine Bahn durch einen engen Tunnel, bis man sich auf einer Riesenrutsche  in die Tiefe schlittern ließ. Bereits seit 500 Jahren wird in Berchtesgaden das Salz abgebaut und in gelöster Sole durch riesige Rohre nach Bad Reichenhall zur weiteren Verarbeitung transportiert. Der krönende Abschluss tief im Berg war die Fahrt auf einem Floss über den Spiegelsee. Klassische Musik und eine Lasershow rundeten dieses Erlebnis ab.

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Kehlsteinhaus

Die Cachergemeinschaft traf sich um 13.30 Uhr auf dem Parkplatz des Obersalzberg um das Logbuch zu signieren. Danach führte eine 20-minütige Fahrt in Spezialbussen auf engen Straßen an den Fuß des Gipfels zum Kehlsteinhaus. Hier wurde einem schon ein wenig mulmig zumute, da man sich eng an die geschichtlichen Ereignisse aus der Nazizeit erinnerte. Das Kehlsteinhaus in 1881m Höhe war in nur 13 Monaten errichtet und Adolf Hitler 1939 zum 50. Geburtstag geschenkt worden. Ein luxuriöser Aufzug führte  nach Ankunft durch den Berg ins Innere des Gebäudes. Heute wird es als Berggasthaus betrieben, die Erinnerung an die menschenverachtende, furchtbare Zeit kann man hier oben jedoch nicht ganz vergessen.

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Traumhaft war dennoch  der Ausblick auf die Berge, und das edelweißgeschmückte Gipfelkreuz wurde als beliebtes Fotomotiv genutzt. In exponierter Lage war hier der Geocache “Eagle’s Nest” zu finden, benannt nach der Bezeichnung der Amerikaner für das Kehlsteinhaus. Wer hier loggen wollte, musste sich – wie bei großen Events üblich – in langer Schlange auf engstem steinigen Geröllweg anstellen und einen Kletterabstecher zur Dose hin wagen.

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Meet & Greet

Gleich danach ging es weiter zum Meet & Greet ins Kongresszentrum von Berchtesgaden. Hier hatten wir zunächst  die Gelegenheit, den wunderschönen alten Ortskern zu bestaunen. Bemalte Häuser, kleine Brunnen und  Läden mit Dirndl und Lederhosen verzauberten die Dosensuche. Sogar den Almabtrieb konnten wir bewundern und staunten über die bunt geschmückten Kühe, die ihren Marsch durch die kleinen Gassen mit fröhlichem Kuhglockengeläut begleiteten.

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Bestens organisiert war auch dieses Event. Die Ausgabe der bestellten Eventartikel wie Eintrittskarten, T-Shirts und Geocoins lief bereits seit dem Vortag reibungslos. So konnte man sich nach fröhlichen Begrüßungen auf das Konzert der Dosenfischer freuen.

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Dosenfischer-Konzert

Die eingefleischte Fangemeinde der bekannten Dosenfischer fand sich vor der Bühne ein, um dem tollen Konzert zu lauschen. Schade, dass sich doch viele Cacher lieber an den Tischen aufhielten, denn die “Geo-Musiker” zeigten eine neue Hochform!

Dieser Ansicht waren auch die Orga-Teams aus der Schweiz  und Friedrichshafen, mit denen ich mich zu einem kleinen Austausch traf. Ich bin mir sicher, dass wir uns im nächsten Jahr auf tolle Events bei ihnen freuen dürfen.

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Geocoinfest Europe 2016

Der nächste Morgen begann für mich schon früh, denn ich war ab 7.30 Uhr für die Shop-Betreuung eingeteilt. So wurden im eifrigen Team Brötchen geschmiert, Kaffee gekocht und die Händler bewirtet. Die Event-Besucher durften ab 8 Uhr ein bayrisches Weißwurstfrühstück mit “flüssigem Schweinebraten”, wie der Wetterputzer das Weißbier nannte, einnehmen.

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Viele Händler waren von weit her angereist. Ich freute mich riesig, endlich Ian Ledgler  (Geocache-Land) aus Schottland persönlich kennen zu lernen und auch Jon-Paul Barr (JP’s Geodesign) aus Estland, Thomas Evjen mit seinen Wikingercoins aus Norwegen sowie  Frederik Wellner (Geocoins by Wellner)  aus Schweden wieder zu sehen. Ein großes Hallo gab es natürlich auch an allen anderen Ständen.

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Nach einer offiziellen Begrüßung durch Wolfgang und dem HQ Team stürmten alle Besucher zunächst interessiert an die Stände und gaben sich dem “Coinrausch” hin. In einer beeindruckenden  Coinausstellung konnte man  dann einige Raritäten Komplettsets bewundern.

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Viel Spaß gemacht hat ein kleines Spiel, bei dem verschiedene Aufgaben auf dem Event selbst, aber auch außerhalb, gelöst werden konnten. Wer alles richtig hatte, konnte eine Capricorn Geocoin für nur 3 € kaufen- eine schöne Erinnerung an diese Region.

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Coiner-Treffen

Was wäre denn ein Geocoinfest ohne das Treffen der Coinverrückten. Alle freuten sich schon seit Tagen darauf und bei regen Gesprächen wechselte die ein oder andere Coin ihren Besitzer und neue Ideen und Pläne wurden besprochen.

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Verabschiedung

Gegen 16 Uhr fand sich die Community wieder vor der Bühne ein. Unter großem Beifall und Gejubel lobten Guido Beckers und Annie Love die enorme organisatorische Leistung von Wolfgang Lederer und Team.

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Geocoinfest Europe 2017

Gespannt wartete man abschließend auf die Verkündung des nächsten Veranstaltungsorts für das Geocoinfest 2017. Der für die europäischen Geocoinfeste verantwortliche Guido Beckers rief diesmal ohne sein amerikanisches “Pendant” Mark Clemens (der von vielen vermisst wurde) das belgische Aarschot zum nächsten Geocoinfest aus. Es wird am 16. September 2017 stattfinden – also am besten gleich die Unterkunft buchen.

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Event am Königssee

Zum krönenden Abschluss gab es am Sonntag noch ein letztes Event. Hier zeigte es sich wieder, dass Geocacher gut dran sind, früh auzustehen für besondere Anlässe. Um 9 Uhr traf man sich in aller Ruhe am schönen Königssee, um dann auf drei Booten die herrliche Region zu erkunden. Der Bootsführer trompete für uns an der Echowand und leise lauschten wir dem Widerhall.

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Für mich war diese Tour ein Abschluss für Herz und Seele, denn die abwechslungsreiche Natur mit den hohen Felsmassiven des Watzmanns und anderer Berge  hat mich völlig überwältigt. Wie gut, dass dieser See geschützt ist und bleibt. Die Trinkwasserqualität konnte man buchstäblich sehen, so glasklar war das Wasser. Zeit blieb noch für zwei kleine Erkundungstouren in St. Bartholomä an den Eisbach und auf die Settelalm am Ostende des Sees.

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Gedanken zum Abschluss

Dieses für mich vierte Geocoinfest in Berchtesgaden wird für mich immer zu den schönsten Events gehören. Wie gut, dass dieser Ort in überwältigender Region gewählt wurde – auch wenn die Anfahrt für viele sehr lange dauerte.

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Geocoinfeste unterscheiden sich von anderen Events, denn hier ist der Ort für all die Menschen, die über viele Monate in den sozialen Netzwerken und Foren miteinander agieren, sich unterhalten, Coins tauschen. Das Schöne ist aber, dass es nicht bei dem Cointausch bleibt. Hier geht es nicht nur um “Metall” sondern um die “Menschen dahinter”: Menschen, die sich gegenseitig wertschätzen, Freundschaften bilden, fair bleiben, sich gegenseitig helfen, kleine und größere Geschenke offen oder geheim verteilen, anderen eine Freude bereiten, in Podcasts berichten und Briefchen in Briefkästen von Event zu Event tragen – eine der vielen wunderbaren Facetten des Hobbys Geocaching :-).

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Herzlichen Dank

All dies hätte nicht stattfinden können ohne die unglaubliche Begeisterung und das enorme Engagement, mit dem Wolfgang Lederer, der Wetterputzer, das Projekt von Anfang an anging und durchgezogen hat. Es war ihm immer klar, dass er kein großen Orga-Team wollte, denn wie er sagte “wollte er die Fehler lieber alleine machen”.  So ließ er nur ein kleines “Intensiv-Team” zu, welches  organisatorische Hintergrunsarbeiten geleistet hat: seine liebe Lebensgefährtin Martina Heidger, die ihm stets zur Seite stand, sowie Edmund Reppi und Andreas Rumburak welche sich um Marketing, Helfereinteilung, Website und Pressearbeit kümmerten und dabei stets bescheiden im Hintergrund bleiben. Eine große Hilfe waren auch das wie immer geniale Coindesign der Mietzecacherin sowie die EDV-Arbeit von Tobias Riefer alias accessburn, welche das Check-In und die Ausgabe der bestellten Artikel regelte.

Ein ganz herzliches Dankeschön an Wolfgang und sein Team sowie an alle Helferinnen und Helfer, die den Ablauf während der letzten Geocoinfesttage möglich gemacht haben. Ihr wart alle SPITZE 🙂

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Auf  Wiedersehen

Ich freue mich schon auf das nächste Geocoinfest in Belgien aber ich bin mir auch sicher:

Auf Wiedersehen Berchtesgaden!

Hierher werde ich wieder zurück kommen! Soooooooo viele tolle Geocaches muss ich dort noch finden, für die diesmal gar keine Zeit war!

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3 Antworten

  1. Guido Beckers sagt:

    Ich habe Gänshaut beim Lesen bekommen ????
    Wunderbarer Bericht und hier ist wirklich alles gesagt worden. Es war ein einzigartiges Erlebnis.

  2. temu_dshin sagt:

    Klasse Bericht und coole Bilder! 🙂

  1. 27. September 2016

    […] Und auch nochmal zum nachlesen das ganze hier im Block […]