Mystery (R)Evolution

GCLeaks war gestern. Rätsellösungen bei Stammtischen erfragen war vorgestern. Heute muss man Rätselcaches einfach nur noch auf die Watchlist setzen und die Lösung kommt direkt per E-Mail.

v1.0: Stammtischgemauschel

Seit Jahr und Tag werden Rätsellösungen und / oder Finalkoords mehr oder weniger offen weitergegeben bzw. ausgetauscht. Da die Weitergabe in der Regel Mund-zu-Mund erfolgt, ist der Informationsfluss einigermaßen überschaubar und begrenzt. Zwar reicht meist schon der eine oder andere Tipp um selbst auf die Lösung kommen, doch der Faktor der Bequemlichkeit steigt enorm wenn man ganze Lösungen auf dem Silbertablett bekommt.

v2.0: neues Niveau durch GCLeaks

Eine ganz andere Dimension ist die Distribution von Lösungen und Koordinaten auf elektronischem Wege, vollständig anonymisiert und kaum bis gar nicht mehr in der Verbreitung kontrollierbar.

Es ist noch nicht lange her, dass GCLeaks eine Welle der Empörung verursacht hat. Nachdem die Menge der geleakten Koordinaten die Zahl 28.000 erreicht und fast jeder Geocaching Blog oder Podcast dazu etwas kommuniziert hatte, wurde das Thema nicht weiter verfolgt. Dabei ist das noch gar nicht der Höhepunkt gewesen. Die Zusammenführung der Daten aus der ominösen Facebook-Gruppe mit denen aus dem Datendiebstahl bei geocheck.org ist noch lange nicht alles. Es gibt eine Facebookseite, auf welcher – ganz öffentlich – ebenfalls schon über 12.000 Lösungen zu verschiedensten Caches, auch in Deutschland, beschrieben werden. Selbstverständlich werden die Daten, sauber aufbereitet, zum Download bereitgestellt. Somit erhöht sich die Zahl der bestätigten Leaks auf über 40.000! Daneben gibt es noch diverse andere Fb-Gruppen und Webforen, u. a. in den Niederlanden, die zwar nicht frei zugänglich sind, aber mit Sicherheit ebenfalls über Tausende von Lösungen verfügen. Die Dunkelziffer darf man also getrost noch höher ansetzen.

v3.0: Lösungen werden direkt geloggt

Der vorläufige Höhepunkt ist jedoch die Verbreitung der Lösung als Log direkt beim entsprechenden Mystery Cachelisting. Man muss gar nicht mehr suchen, braucht keine Datenbanken durchforsten und schon gar nicht irgendjemanden zu fragen. Hilfreich ist es jedoch die Mysteries auf die Watchlist zu setzen, damit man temporäre Bekanntmachungen mitbekommt. Sollte in den Logs nichts mehr zu finden sein, muss man halt ins Postfach schauen. Komfortabler geht es kaum noch, oder?

v4.0: Lösungen schon im Listing

Trifft das zu, sind wir wohl endgültig an dem Punkt angekommen wo man getrost alles auf Anfang setzen kann, das wäre sozusagen der Reset.

Am Anfang war der Tradi… 😉

Hinweis: dieser Beitrag enthält Übertreibungen und Spuren von Ironie.

14 Antworten

  1. wuselmann sagt:

    Irgendwie ist mir der Sinn des Blog-Beitrags nicht ganz klar. Eines ist es jedoch: Rätsel werden wie bisher auch, von einem großen Teil der Cacher begeistert gelöst -und die Cacher, die es nicht wollen und/ oder können, werden sich Koordinaten besorgen.
    Wuselmann
    PS: obwohl ich selbst eher kaum Tipps annehme/ einhole: “Gemauschel” finde ich einen etwas harten Begriff.

  2. zappo sagt:

    Naja, es wäre nicht das erste und auch nicht das letzte Thema, bei dem ich hin- und hergerissen bin.

    Einerseits ist Cachen toll, jeder soll machen, was er will – und für meine Ansprüche und Cachefrequenz hats da draussen ca. um den Faktor 100 mehr Caches an interessanten Stellen, die ich in 5 Leben je besuchen kann.

    Andererseits sehe ich bei den Rätselcaches aber – als praktisch Aussenstehender- daß da gewaltige Fehlentwicklungen stattfinden. Die für mich vielleicht erklärbar, aber nicht unbedingt entschuldbar oder zumindest relativ merkwürdig sind.

    Ich logge Caches, die ich gefunden habe – und bei denen ich die Aufgabe erledigt habe. Ich logge keinen Vertigo2, weil ich mich da nicht hochtraue und ich logge nicht die 7 Burgen-Tour, weil ich sie – leider- hufmäßig nicht mehr packe. Obwohl ich natürlich weiß, wo die betreffenden Finals liegen.

    Warum man bei Rätselcaches akzeptiert, daß Leute, die nicht 1:1 selbst die Rätsel gelöst haben, loggen (und warum sie das dann auch machen) ist mir ein Rätsel. Offensichtlich ist es doch so, daß für die allermeisten Cacher ein Mystery nur ein Tradi ist, bei dem man was eher Lästiges vorher erledigen muß und froh ist, wenn Kollege A oder Freund B das schon erledigt haben.

    Ich befürchte, daß das nur dem Umstand geschuldet ist, daß sonst klar würde, daß Rätselcaches in Art, Einstiegshürde und Menge schlicht am Bedarf vorbeigelegt werden. Und ich würde mir wünschen, daß die Logger zumindest ehrlich erwähnen würden, wie sie an die Dose kamen.

    In einem kürzlich von mir näher betrachteten Beispiel waren von den letzten 21 Einträgen genau 6 Leute, die nichts von TJ, von “massiven Stupsern”, “Hinweis beim Event” oder gar “Ich hab ja keinen Plan, aber ich bin halt mit”geschrieben haben – Respekt an die Ehrlichkeit.

    Aber ist das nicht ne Art “Abstimmung mit den Füßen” ? Die unverhohlene Gleichgültigkeit gegenüber der Art des Erreichens ein wenig ein Armutszeugnis für die Logger? Und auch ein Armutszeugnis für den Owner, der es nicht schafft, den Leuten ne Aufgabe zu stellen mit soviel Anreiz, Interesse und Respekt, daß man das garnicht anders will als SELBST zu lösen?

    Ich lehne mich mal vor und behaupte, daß da draussen eher für 10 % der Rätselcaches ein Markt besteht, daß die “Lust am Rätseln” für vielleicht 20% der Leute zutrifft, “die Lust am ALLES SELBST RÄTSELN” eher bei 2% liegt und für den Rest diese angebliche “Rätselleidenschaf” ne pure Chimäre darstellt.

    Sicher – das könnte man eventuell mit guten Rätseln ändern, aber dazu ist wohl der Mystery-Begriff mittlerweile ZU einseitig interpretiert. Tut mir leid, aber wenn ich beim Event so en passant gesagt kriege “ich hab noch Ideen für 50 Rätselcaches” , dann zuck ich zusammen. Nöh, man hat nicht Ideen für 50 Caches – man hat Knobeleien, für die man draussen das Cachen missbrauchen kann – 50mal- Kioskrätsel, Gesellenprüfungen, Googleorgien, im Listing Kommas zählen, Bilder untersuchen, Solver laufen lassen.

    Ohne Abenteuer, ohne Kopfkino, ohne passende Geschichte, ohne Location. Lästig – und so sieht die Reaktion der Leute aus.

    So – am besten, Ihr zieht 30 % des Gesagten und der Predigt ab – aber den Rest meine ich so.

    M.E. ist ein Umdenken erfolderlich – zugegebenerweise nicht nur bei den Rätselcaches 🙂

    Gruß Zappo

    PS: Den Sinn des Blogartikels kapiere ich auch nicht wirklich 🙂

    • Andreas sagt:

      Ich kann Dir nur zustimmen!
      Und ich habe schon viele Mysterys aus Spaß an der Freude gelöst, ohne die Dose zu “holen” (und somit ohne zu loggen), weil mir das Knobeln Spaß macht. Natürlich hatte ich auch schon Rätsel, bei denen ich mir einen “Stups” geben ließ (sogar beim Fremdlogleser, den ich aber auch noch nicht geholt habe), aber da gings mir immer nur ums “Ich will verdammt noch mal wissen, wie das zu lösen wäre” und nicht um “ich muss die Dose / den Punkt haben”.

  3. wuselmann sagt:

    Ich kann als bekennender Rätsel-Freund sagen: schon vor meiner Cacher-Zeit habe ich gerne gerätselt und somit hält die Listing-Welt für mich natürlich quasi ein Paradies bereit.
    Für meine Begriffe hält ein Mystery bestenfalls zwei Erfolgserlebnisse bereit: lösen des Rätsels UND Finden der Dose.
    Die Rätselwelt ist selbstredend so vielfältig wie die Tradi-Welt: Es gibt auf der Tradi-Seite den “verloren gegangenen” PETling, der mit der Begründung gelegt wurde, dass hier noch kein Cache lag oder weil hier einer “hin gehört”; gerne auch beide Begründungen in Kombination. Bei Mysteries kann man, quasi parallel, beobachten, dass Owner Rätsel “entwerfen”, die darauf schließen lassen, dass sie “unbedingt mal einen Mystery” als Cache veröffentlichen wollten oder, dass sie eine pseudoanspruchsvolle Aufgabe stellen wollten bei der sie verkannt haben, dass die eigenen Gedankengänge eher weniger von anderen “eben mal so” nachvollzogen werden können.
    Die Wahrheit, behaupte ich mal keck, liegt dazwischen. Liebloser Tradi oder doofes Rätsel – beides schenkt sich nichts. Auch für mich nicht.
    Bei Tradi-Dosen ist der Erfahrungswert meines Erachtens nicht so wichtig, wenn es um die Schwierigkeit geht; bei Mysteries schon sehr. Anfangs verzweifelt man an D3 und später löst man den ein oder andern D4 oder gar D5, weil man das „schon gesehen“ hat oder auch weil man merkt, worauf man achten muss/ kann.
    Ich kenne Dosen, da gehöre ich (ich bin ein Hecht 😉 ) zu einer Menge von maximal? 10 oder 15 Prozent der Finder, die wirklich alles gelöst hatten – und das noch ohne Hint. Aber ich will die Zeit auch investieren Hint bei D,52? Ja, das gab es auch. Wegen der Zeit oder der Fähigkeit oder wegen der Verbissenheit verstehe ich auch, dass nicht jeder sich in Rätsel einarbeiten will.
    1:1 / 100%? Macht, glaube ich keiner. Aber dann darf man auch niemals zu zweit auf einen Multi gehen… oder?
    Dass Cacher die Rätselei grundsätzlich doof finden, kann ich verstehen, es fährt ja auch nicht jeder gerne Rad oder taucht oder löst Sudokus.
    Ich empfinde die „Ehrlichkeit“ beim Loggen meist als recht eindeutig: wer zu faul ist, das Rätsel zu lösen, der investiert auch keine Zeit, eine Lügengeschichte zu erfinden –und „vergisst“, etwas zum Rätsel zu schreiben. Wer ehrlich ist, der erwähnt, dass er dabei war, oder dass er Tipps gebraucht hat. (Ich gebe Zappo Recht, dass sehr oft erwähnt wird, dass „ein kleiner Schubbser“ gebraucht wurde – und dass bei Rätseln, bei denen der „kleine Schubbser“ hundert Prozent der Lösung ausmacht…)
    Jedenfalls habe ich bisher Caches gefunden, da war das Rätsel SUPER – und die Dose beliebig. Bei Tradis fand ich oft eine beliebige Dose…
    Wer was loggt ist mir nach wie vor egal – es muss jeder für sich selbst wissen. Der Spiegel morgens weiß, was du gestern geloggt hast….

  4. Andreas sagt:

    Wenn man in Logeinträgen lesen muss, dass etablierte Cacher bei Multis das Zielgebiet grob eingrenzen und dann den Hund losschicken, damit er die Dose sucht, braucht man sich über nichts mehr zu wundern. Ich hab jedenfalls keinerlei Interesse daran, möglichst viele Punkte oder nur “Smilys” in der “Homezone” zu haben. Der Weg ist das Ziel – meiner Meinung nach jedenfalls.

    • wuselmann sagt:

      Andreas, es kann ja sein, dass das manche machen. Ich glaube, dass für jeden Cacher der Weg das Ziel ist – und manche mögen es eben bequem und schnell; ganz egal ob Multi, Tradi oder Ratehaken (Liste nach Belieben verlängern). (Und über die vielfach feingeistigen Challenges haben wir noch kein Wort verloren 😉 )
      So what? Lächeln und winken! 😉

  5. Jochen (frostengel) sagt:

    Hallo Micha,

    da ich im Urlaub war, habe ich die neu passierte Sch…e nur am Rande mitbekommen. Jetzt ist der betroffene Cache archiviert, sei es drum, vermutlich nicht schade.
    Aber um dem Beitrag einen tieferen Sinn zu geben, solltest du ruhig sagen, worauf du dich bei V3.0 beziehst (V1.0 und V2.0 sind inzwischen bekannt):

    Bei einem Mystery in Karlsruhe hat *Name vom Beitragschreiber zensiert* in seinem Fundlog einfach die Lösung gepostet — samt Koordinaten. So wurde es mir zugetragen, auf Umwegen, aber du weißt das sicher besser und detaillierter.
    WARUM, das ist eine andere Frage, das weiß wohl nur derjenige, der das gemacht hat.

    Ich denke einfach (für diesen Blog), wenn du schon solche Geschichten hier verbreitest (gerne! ich lese die neuesten Abgründe immer gerne), dann versuch bitte nicht zu sehr, um den heißen Brei zu reden und mit vielen Worten gar nichts zu sagen. Namen editieren (oder nicht? der Herr hat das ja öffentlich gepostet, sollte auch dazu stehen) und ins Detail schildern, was passiert ist. Ansonsten ist der ganze Beitrag nur für wenige Insider erhellend.

    Grüßle
    Jochen

    • webmicha sagt:

      Alsoooo: mir diesem Beitrag wollte ich weder aufklären noch über einen konkreten Vorgang (der ist übrigens weithin bekannt) berichten. Wenn ich das will, verlinke ich idR ausgiebig die entsprechenden Quellen. Hier wollte ich lediglich mit etwas Sarkasmus und Ironie ein paar Gedanken loswerden. Man möge mir nachsehen, dass ich auch mal weniger ernsthaft bin 😉

      Eure Kommentare finde ich sehr interessant 🙂

  6. zappo sagt:

    v4.0 hab ich bei einer meiner Letterboxen. Da stehen die Finalkoordinaten als Klartext im Spoilerbild. Die Allermeisten laufen die 10 km trotzdem. Bis auf ein paar Ausnahmen, die die Location (mittlerweile) als Übernachtung bei der 7-chateaux Runde nehmen – die gehen den als “Feierabend-Cache” an. Die haben aber schon 25 km auf der Uhr – da bin ich der Letzte, der da Bequemlichkeit und Abkürzung reininterpretiert.

    Mal abgesehen davon, daß natürlich – cachebeabsichtigt- auch bei Direktangang die Location den Leuten gezeigt wird:

    Ist das nicht das grundsätzlich Erstrebenswerte – die Aufgabe oder “Hürde” bzw. die Beschäftigung damit so interessant, so machbar und so kurzweilig zu gestalten, daß die Hobbykollegen diese als Gewinn sehen und auf Abkürzungen “dankend verzichten”?

    Also ICH seh das so.

    Gruß Zappo

    • wuselmann sagt:

      Das Beispiel mit der Letterbox ist gut. Noch eines wäre die Event-Serie “Der Pfälzische Königsweg” – kann man ganz entspannt einfach nur am Abend Essen gehen oder vorher die 50km-Wanderung durchziehen. Egal wie sich der Owner das ursprünglich gewünscht hat – die Entscheidung trifft der Cacher selbst. Die einen werden vermutlich denken, dass man ja bekloppt sein muss, “für einen Punkt” so weit zu laufen; andere werden sich ihr Erlebnis “hart erarbeiten”. Noch dazu könnte man fragen, ob es denn 50 km sein müssen; 30 hätten es auch getan. Es wird immer Leute geben, die kürzen ab, egal bei was. Und es wird Leute geben, die stellen sich der Herausforderung -ob sie nun körperlicher oder geistiger Natur ist. Den Hobbykollegen etwas bieten, es kurzweilig/ attraktiv zu gestalten – ja, das halte ich auch für erstrebenswert. Es ist toll, dass sich so viele Owner etwas überlegt haben. ABER was mir an schlechten Tagen auf den Senkel gehen kann ist, dass manchmal so getan wird, als wenn Ratehaken nur von 4 Promille der Menschheit als toll angesehen werden und per se ein Übel sind. Entweder bin ich dann in der “falschen” Szene oder ich weiß auch nicht. Wie gut die gestellten Rätsel manchmal sind, das ist nicht die Frage, bzw. ist sie nicht anders als bei jedem Tradi oder Multi oder was auch immer.
      Owner “erschaffen” ein Angebot von dem sie glauben, dass es angenommen wird – die Zeit wird zeigen, ob sie richtig lagen. Welche Wege zum Logeintrag führen kann der Owner zwar wünschen, aber es wird, wie gesagt immer Abkürzer geben. Egal wie man das findet. Ich für meinen Teil klopfe mir gerne auch mal auf die Schulter, wenn ich etwas “geschafft” habe – kann aber damit leben, wenn sich jeder sein Schulterklopfen durch etwas anderes holt. Welche Art Cache das ist, ist dabei erstmal zweitrangig. Dass das Verhalten mancher Cacher aber auch Owner mir (ebenfalls) ein Kopfschütteln abringt:, keine Frage! Ich weigere mich jedoch standhaft, irgend eine “schlimme” Entwicklung zu sehen (vielleicht auch sehen zu wollen). Es sind einfach zu viele Caches da, auf die ich noch Lust habe, dass ich meine Zeit mit ärgern verbringen möchte 😉

  7. zappo sagt:

    ICH kann behaupten, daß es tatsächlich nur 4 Promille (also gut, sagen wir Prozent 🙂 ) sind, jemand anders kann behaupten, daß es die Mehrheit ist , die das gerne machen.

    Man weiß es eben nicht. Woher auch?

    WIE die Funde zustande kommen, ist ja kaum nachzuprüfen. Ausser über eventuell ehrliche Logs. Und so gesehen ist es wohl nicht die Zeit, die das zeigen wird, ob das Angebot angenommen wird- eben weil das Loggen nicht 1:1 die Annahme des (Rätsel-)Angebots abbildet. Und diese bescheuerte Liste – und m.M. nach auch die eigene Praxis vieler Sucher – verfälscht das noch zusätzlich.

    Also hat der Owner nur durch das Fundlog keinerlei belastbare Rückmeldung – außer die Leute loben eben explizit die Interessantheit der Aufgabe, der Location o.ä. Ich wünschte ehrlich, es wäre anders- und ich sähe darin auch eine segensreiche Hilfe für manche etwas “betriebsblinde” Fragezeichenowner.

    Ich denke nämlich, daß die Schwierigkeiten, die so manch einer – incl. mir – mit der Praxis der Fragezeichen hat, nichts mit dem Typ an sich zu tun hat. Selbstverständlich kann man Tradi, Multi, Mystery, LB, sogar Events gut oder schlecht machen. Das gelingt ja auch so manchen 🙂

    Ich meine einfach, Mysteries verkaufen sich ein wenig “unter Wert” – tatsächlich ist für mich ein interessanter, unterhaltsamer, lehrreicher Mysterie, entlang dessen auch ein wenig (cachetypisches) Kopfkino, Abenteuer, Spannung und/oder Story Platz hat, eigentlich ein wenig die Königsdisziplin. Das kann auch ne “kleine Nummer” sein – “die gefälschte Stadt” hier fand ich zum Beispiel auch spannend.

    Im Gegenzug ist eben ein Mystery, der nur aus einem “Ich-weiß-was”oder “krieg-mal-raus-was-ich-mir-gedacht-habe” Rätsel besteht mit nem Petling am locationlosen Ende (es gab ja ein Rätsel) , so ziemlich das Einfachste, was man in der Cacherwelt so anstellen kann.

    Und deshalb gibts wohl davon so viele – und vielleicht gründen sich wohl auch darauf ein wenig die Ressentiments – und der Abkürzungsdrang – und die Arbeits(!)teilungspraxis – auch von gestandenen Mystery-Liebhabern.

    • wuselmann sagt:

      Interessanter Aspekt, dass Mysteries sich “unter Wert” verkaufen… In dem Punkt, dass manche Owner ein Rätsel erstellen und dann auch “nur” irgend ein belangloses Versteck bereithalten, gebe ich dir Recht – allerdings nur teilweise. Wenn es eine “ordentliche” Dose ist, sprich: kein Nano oder diese unsäglichen und noch dazu undichten Filmdosen, dann bin ich zufrieden (bin ich jetzt zu schnell zufrieden?). Natürlich gefällt es mir noch besser, wenn die Dose, wenn möglich, thematisch aufgepeppt wurde oder der finale Versteckort etwas interessantes ‘hergibt’. Das geht zum Teil halt nicht immer, was ich aber irgendwie auch nicht so schlimm finde. Vermüllte Ecken sind natürlich immer ein Ärgernis, aber das kam in meiner Zeit der Hobby-Ausübung nicht so oft vor, dass ich die große Hass-Mütze aufsetzen muss.
      Zum Loggen der Ratehaken: ich glaube irgendwie, dass es trotzdem oft klar ist, wie gut/ interessant das Rätsel gefunden wurde/ wie es bei den Cachern ankam. Ich behaupte, dass irgendwie auch zwischen den Zeilen lesen zu können; bzw. darauf achte, was NICHT gesagt wird (und noch dazu glaube ich, dass ich nicht der Einzige bin, der das glaubt 😉 ) Dass man zur “Qualität” von Logs etliches schreiben/ anregen/ bedenken kann, ist sicherlich nicht nur Mysteries so (die “grüne Hölle” hält ja einige Seiten und Meinungen dazu bereit 😉 ) So mancher Log könnte in der Tat ehrlich sein – betrifft aber wohl wieder alle Typen von Caches…

      Dieses 1:1-lösen will sich mir noch nicht ganz erschließen. Ich habe Rätsel gelöst oder bin dabei, da will ich das alleine schaffen. Aber es gibt ebenso Rätsel da macht es einen Heidenspaß es in der Klein-Gruppe zu diskutieren oder Lösungschritte zusammenzuschmeißen. Das hat ja auch etwas soziales und ist meines Erachtens kaum “verwerflich”. Nach Tipps fragen ist es auch nicht. Wie oben schon mal erwähnt, dürfte man z.B. keinen Multi oder so zusammen laufen, wenn man der “reinen Lehre” folgen würde, was sicherlich auch nicht so gemeint ist. (?) Und was machen Paare, die zusammenleben und auch cachen? Haben die dann nicht per se einen “Vorteil”? Irgendwie absurd der Gedanke 😉

      “Richtig gute Rätsel in Kombination mit guter Location” – liegt sowas nicht auch im Auge des Betrachters? Das von dir angesprochene Fragezeichen “die gefälschte Stadt” fand ich vom Rätsel tatsächlich auch interessant. Das Final? Na ja, es ist halt im Wald. (Ich würde jetzt mal das Drachendiplom empfehlen, nicht lehrreich aber wirklich interessant 😉 )

      Deine Idee, die ich kürzlich las, ein Mystery zu machen, die finalen Koordinaten dazu zu posten und jedem selbst zu überlassen, ob er rätselt oder gleich zur Dose rennt…. ja, die hat was 😉
      Grüße
      wuselmann

      • zappo sagt:

        Hmmm,

        mit dem “sich unter Wert verkaufen” meinte ich eher, daß die Möglichkeiten, die der Rätselcache grundsätzlich bietet, nicht genügend ausgeschöpft werden – MEINES Erachtens. Weil er eben als “Rätsel”-cache daherkommt – im Sinne des Wortes und relativ einseitig interpretiert.

        Ginge auch anders – und geht ja auch anders. Nur der einseitig interpretierte Fall ist eher der Standart – und auch der, den die Leute eben nachmachen. Und so ist eben ein Rätselcache ein Cache mit einem vorgeschalteten Rätsel und ner Koordinate als Ergebnis. EIGENTLICH heißt aber der Cachetyp “Unknown” – was wohl mit “Rätsel” nur unvollständig oder vielleicht sogar unrichtig übersetzt ist.

        Ich hab mich z.B. im Verlauf einer (richtigen) Rätsel-Letterbox über gewisse geschichtliche Begebenheiten des Mittelalters informiert, hab dazu unter anderem die Grablege in Speyer besucht, (vergeblich) versucht, in die Taufkapelle einzudringen 🙂 und dann das restliche Ergebnis durch Recherche in der Bücherei gefunden, um dann endlich das doofe Kaff zu finden, in dem die Box liegt – und den Weg dorthin. Und mich die ganze Zeit gut unterhalten und ein wenig wie Indiana-Jones gefühlt. Und weiß auch heute noch alles.

        Ich finde sowas erstrebenswerter, unterhaltsamer – aber da gehört eben auch ein gewisser Aufwand für den Owner dazu – ich fürchte, das ist die erste Begründung dafür, daß es das nicht öfter gibt.

        Und das mit dem “Mitgehen” – ok, da legt wohl jeder die Latte anders an. Und es ist ja nicht einzusehen, warum man nicht was zusammen machen soll – hat ja auch was Soziales, wie Du richtig schreibst. Aber was ist denn dieses “zusammen”? Sich jeden Donnerstag treffen und schauen, ob man an den Rätseln weiterkommt und überprüfen, ob einem der unter der Woche eingefallene Verdacht weiterbringt? OK.
        Arbeitsteilung? = Freund A kümmert sich um die Software- und Bildbearbeitungsdinge und Kollege B macht alles, was mit Physik zusammenhängt und Frau C alles mit Verschlüsselung? Hmmm….ehrlich gesagt fängt es da bei mir schon an bzw. hört schon auf. Kann bei anderen anders aussehen – zugestanden.

        Aber spätestens beim Koordinatentausch am Event, bei massiver Hilfe (im Sprachgebrauch: kleiner Schubser) oder beim puren “Mitgehen” ist denn doch mein Unverständnis erreicht – von der Liste ganz zu schweigen.

        Wenn mich was nicht interessiert, dann mach ich es eben nicht – mach ich einfach etwas anderes. Mich zwingt doch niemand! Beim Rätsel ist eben das Rätsel der “Weg”, der Spaß machen soll und dessen Bewältigung-oder Mithilfe bei der Bewältigung- ich mit meinem Log dokumentiere. Oder eben nicht – wenn ichs nicht gemacht habe.

        Ich log doch auch keinen Multi, wenn ich dessen “Aufgabe” ich nicht “absolviert” habe. Was bei den Multis, die ich mache , bis auf ein paar Grundrechenarten zumeist aus 90 % schlichten Laufen besteht – so gesehen hinkt da Dein Vergleich mit dem “Mitgehen” vielleicht ein wenig.

        Aber egal – ich verstehe das nicht wirklich.

        • wuselmann sagt:

          Ich glaube wir drehen uns etwas im Kreis, dass am Rande; ich kürze daher etwas ab.
          Es kann ja alles sein, dass es das gibt, was du beschreibst (ich bin nicht blauäugig, will ich meinen), aber es zwingt mich ja niemand, wie du ganz richtig schriebst (zwar in einem anderen Zusammenhang) ebenfalls diesen “Weg” zu gehen. Ich für meinen Teil mache das so, dass ich möglichst viel Spaß habe und der besteht für mich eben aus ganz viel Rätselei. Wie Andreas oben schrieb habe auch ich Lösungen zu Caches, da weiß ich gar nicht, ob ich die Dose dazu jemals im Leben abholen werde/kann. Wenn andere anders zu ihren Lösungen kommen na dann bitte! Die dürfen mitgehen, tauschen, was auch immer – Hauptsache es verlangt von mir keiner, das Spiel auch so zu spielen. Ich beklage aber auch nicht, dass es andere anders machen. Die berühmte Schippe in Laramy oder der Sack Reis in China…
          Nicht wirklich egal ist mir da eher das Verhalten von Cachern, das zu einer Archivierung führt. Aufkreuzen mit “ermogelten” Koordinaten gehört da eher nicht dazu, wie ich glaube. Wegen dieser Liste haben zwar Owner zum Teil ihre Caches archiviert oder herabgestuft. Das ist in meiner Wahrnehmung aber nur zu einem minimalen Teil geschehen und eher “präventiv”. Die Dose, die durch eine Liste plötzlich mannigfaltig besucht wird, obwohl sonst ein Fund im Quartal geloggt wurde, die darf man mir gerne nennen. Na ja, was soll’s.
          Vielleicht trifft man sich ja mal auf einem Event; ich bin gerne bereit, da noch ein wenig drüber zu diskutieren.
          Wuselmann